Dienstag, Februar 13, 2007

CablecomDesaster I

Geschichten, Mythen und Reklamationen über die Cablecom sind in Schweizer Webseiten bekanntlich weit verbreitet. Was ich in den letzten Wochen mit der Cablecom alles erlebt habe ist jedoch so unglaublich, dass es mir ein Posting wert war. Da es sich in meinem Fall nicht um ein katastrophales Problem handelt, entwickelte sich fast ein Zeitvertreib daraus. Jede Woche bin ich neugierig zu erfahren, welche Ausreden und Geschichten mir die Cablecom wohl dieses Mal auftischen werden.

Nun beginne ich aber von Vorne: Ende Dezember bin ich nach Zürich umgezogen und habe mein Cablecom-Abonnement mitgenommen. Das Lob zuerst: Die Umstellung der MAC-Adresse hat einwandfrei funktioniert, so dass ich vom ersten Tag an in der neuen Wohnung eine Internetverbindung hatte. Trotzdem bereitete mir mein Highspeed-Internet Abo Probleme, immer wieder kam es zu Verbindungsunterbrüchen. Während eines ersten Anrufes bei der Cablecom wurde mir bestätigt, meine Signalwerte seien ungewöhnlich und ein Techniker würde sich bei mir melden.

Nun gut, kurze Zeit später meldete sich dieser Techniker bei mir und kam am nächsten Tag zur Behebung des Problems vorbei. Resultat der Tests: die Signalstärke sei ungenügend. Der Techniker wechselte die Steckdose aus und hätte gerne die Sendeleistung des Verteilers hinaufgeschraubt, leider haben wir diesen Verteiler im Haus nicht gefunden. Nicht schlimm, meinte er, die Signalstärke sei zwar an der unteren Grenze aber genügend. Ausserdem hätten viele meiner Nachbarn Probleme, das Haus müsse sowieso saniert werden. Mein Problem sei dies aber nicht mehr, die Cablecom werde Kontakt zur Verwaltung aufnehmen und alles Weitere in die Wege leiten.

Glücklich über das Versprechen wartete ich etwa 2 Wochen ab, ohne jedoch von der Cablecom irgend ein weiteres Feedback zu erhalten. Bei einem erneuten Anruf wusste die Hotline-Dame überhaupt nichts von einer Sanierung. Der Besuch eines Technikers wurde zwar registriert, weitere Schritte wurden aber angeblich nicht unternommen. Die Dame versicherte mir aber, dass Sie nun das Ganze übernehmen und die Cablecom nun agieren werde.

Etwas verärgert war ich nun, als noch am selben Abend ein Telefon der gleichen Dame kam, welche mir mitteilte, für die Sanierung sei plötzlich nicht mehr sie, sondern die "Fernsehabteilung" verantwortlich. Dies sei aber überhaupt kein Problem, sie gebe mir die Bearbeitungsnummer und würde mich gleich mit der Fernsehabteilung verbinden. Ich solle mein Problem schildern und diese würden dann handeln. Sie verbindete mich also weiter, da jedoch schon etwa 18h war, stiess ich bei dieser Fernsehabteilung nur auf ein Band, welches mir freundlich mitteilte, der Kundendienst sei nun geschlossen. Ich sass da, ohne Kontakt, ohne Nummer dieser Fernsehabteilung und ohne Ahnung, was jetzt weiter zu tun sei.

Am nächsten Werktag rief ich erneut die Cablecom-Hotline an und versuchte, die bisherigen Geschehnisse zu schildern. Man sagte mir, dies müsse Abgeklärt werden und ich würde von der Cablecom schriftlich benachrichtigt. Schmunzelnd fragte ich, wie lange dies denn dauern würde und wann ich wieder anrufen solle, um mich zu beschweren. Genervt teilte mir die Dame mit, mit einer Woche müsse ich rechnen, ich bekäme aber ganz sicher einen Brief.

Nachdem ich eine Woche lang - logischerweise - nichts erhalten hatte, rief ich zum x-ten mal bei der Cablecom an. Die freundliche Dame - diesmal jemand der Verwaltung - teilte mir mit, das Haus meiner Wohnung sei in ihrem Computer als einwandfrei markiert und eine Sanierung sei Ihres Wissens nicht notwendig. Warum mein Modem aber so häufig ausfalle und neu boote könne sie mir nicht sagen, sie sei schliesslich keine Technikerin, aber ich solle noch einmal anrufen und diesmal die Technik verlangen.

Gesagt, getan, diesmal holte ich wieder einen Techniker an die Strippe. Als erstes teilte mir dieser mit, die Sanierung sei in die Wege geleitet und die Cablecom habe bereits mit der Verwaltung des Hauses Kontakt aufgenommen. Nun sei es die Verwaltung, welche die nächsten Schritte bestimmen müsse. Plötzlich ganz neue Töne also. An dieser Stelle schaute er sich aber die Modems der anderen Hausbewohner an und stellte fest, dass offensichtlich nur ich und mein direkter Nachbar am Problem des "rebootenden Modems" leideten. Es liege also doch nicht am Haus, eine Sanierung würde mir wohl nichts bringen. Er stellte noch verschiedene Theorien auf, ein schlechtes Kabel sei Schuld und irgendwo gäbe es eine Rückkoppelung, konnte aber auf Anhieb keine Lösung anbieten. Auch er war jedoch der Meinung, dies sei überhaupt kein Problem, den Fall würde er an die Cablecom-Zentrale weiterleiten, wo sie das technische Equipment hätten, um eine tiefere Ueberprüfung meines Modems vorzunehmen. Bis zum Abend würde mir jemand anrufen und mitteilen, wie es nun weitergeht.

Aufmerksame Leser werden es bereits vermuten: Am Abend erhielt ich natürlich kein Telefon, so dass ich eigentlich immer noch auf dem selben Stand bin, wie vor einem Monat.

Fazit: Die Cablecom gibt, hat und macht Mühe. Obwohl alle Kontakte immer sehr freundlich waren, ist es keinem gelungen, einen ordentlichen Lösungsansatz zu präsentieren. Der Support Prozess der Cablecom sollte einmal gründlich überarbeitet werden. Wenn ein Hotline-Mitarbeiter keine Ahnung der vorangehenden Geschichte hat, ist es schwierig, weiterzuhelfen. Die Fehlersuche beginnt im Prinzip jedes Mal wieder bei Null.

Warum ich nicht einfach zur Swisscom wechsle? Auch von der Swisscom wurde ich jahrelang mit den Telefongebühren abgezockt, ausserdem kann mir kein Swisscom-Angebot eine 10'000er-Leitung zum Cablecom-Preis anbieten. Und der Support der Swisscom dürfte relativ ähnlich aufgebaut sein.

Auf den Anruf der Cablecom warte ich immer noch, wahrscheinlich werde ich Morgen nochmals anrufen, um mir eine neue Geschichte anzuhören.

Fortsetzung folgt...

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